Ingolf machte uns ein Angebot, das wir nicht ausschlagen konnten. Nicht ohne Hintergedanken allerdings, wollten wir doch Joe mit aufgezwungener Verspätung unsere bescheidenen Geschenke präsentieren. 14 Uhr bei Mounty, ein paar Kurven im Schwarzwald kratzen und Abends Rindfleisch vom Grill. 14 Uhr bei Mounty heißt für mich 12.30 Uhr den Anlasser des Zixxers drücken, Jürgen abholen und gemeinsam über den Kreuzweg nach Schönau, in Atzenbach Richtung Gersbach, und Die Göttliche gen Hasel. Bei 28°C und blauem Himmel nicht das was man für gewöhnlich als langweilig bezeichnet. In Hasel angekommen musste Jürgen allerdings erste Verluste melden, denn seine Frau und Sozia war dem wilden Ritt unter diesen, anderen Umständen nicht gewachsen und ihr Magen stülpte das Frühstück an den Waldesrand. Ganz klar, sie braucht zu Hause eine Pause nach der Sause. Also auf dem gleichen Weg wieder zurück nach Badenweiler. Wer jetzt meint das wäre langweilig hat keine Ahnung und sollte das Lesen hier jetzt und ab sofort unterlassen.

Auf dem Weg zum Münstertal machten wir eine kurze Rast unter schattigen Kastanien um verlorene Flüssigkeit zu egalisieren. Das geht am besten mit Wurstsalat und Eiscafe hab ich mir sagen lassen. Die säuerlichen Rülpser ab der Storenauffahrt ließen schnell nach, denn gut geschwenkt ist halb verdaut, und so schwenken wir den Mageninhalt auf den Moppeds über Wieden nach Utzenfeld hinab vorbei an Präg und Bernau bis nach St. Blasien, durch die gefährlichen Felsen des Albtals in eine Gegend, die mir und der Zivilisation bisher verborgen geblieben sind.

Ingolf setzte sich vor den Pulk und die maximale Straßenbreite betrug ab jetzt 2m. Der dichte Wald verdunkelte die teils nicht mehr frischen Asphaltfetzen auf locker 22:15 Uhr. Um nicht verloren zu gehen ergatterte ich mir einen Platz im vorderen Drittel, denn meine Tank-LED zeigte mir schon seit zig Kilometer die drohende Dürre im Tank an, die Akkus des GPS waren leer, das Mobiltelefon rang jämmerlich nach einem brauchbaren Signal und Glasperlen zum Tauschen hatte ich auch keine mit. Also immer früh hochschalten und bergab die Schwerkraft bei gezogener Kupplung gratis arbeiten lassen. So hat es letztendlich bis nach Wallbach zu Ingolfs Bleibe gereicht.

Das Feuer war schon entfacht, Andi und Hans hatte auf die nette Fahrt leider verzichten müssen und dafür schon mal ein paar niedere Arbeiten erledigt. Beim ersten Bier überreichten wir unfeierlich aber herzlich die Geschenke an unseren rüstigen Raser, der sich dafür schon nichtsahnend einige Stunden im Voraus mit einer Runde Eiscafe und Wurstsalat bedankt hatte. Zum gemütlichen Teil des Tages gibt es nichts weiter zu sagen. Jeder der uns kennt weiß, dass keiner von uns hungrig oder gar durstig die gemütliche Ecke mit Biergarnitur und einigen Ster Holz verlassen hat.

Joes 60ster

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert